„Hot kisses and a gun“ von Bettina Kiraly und Kathrin Fuhrmann

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Zwei Männer, ein Film und eine gefährliche Liebesgeschichte – Gay Romance

„Hot kisses and a gun“ von Bettina Kiraly und Kathrin Fuhrmann

 

Hollywood – Marcus Lovett hofft auf seinen Durchbruch als Schauspieler. Eine Independent-Produktion scheint seine große Chance. Doch einen schwulen Cowboy spielen? Dank seines homosexuellen Co-Stars Charlie Walker gestaltet sich der Dreh heißer als erwartet.

Charlie Walker kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Seine dunkle Vergangenheit hoffte er, hinter sich gebracht zu haben. Marcus ist eine willkommende Abwechslung und die Spannung zwischen ihnen wird bald fast unerträglich. Doch hat ihre Beziehung eine Chance, wenn beide Geheimnisse verbergen?

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Leseprobe

Charlie betrat den Eingangsbereich des Kinos erst, nachdem er sich mit einem schnellen Blick in alle Richtungen versichert hatte, allein auf der dunklen Straße zu befinden. Nach dem Bezahlen der Karte nickte er dem Angestellten zu. Er marschierte zum richtigen Saal und nahm in der hintersten Reihe Platz.

Es hatten nicht viele Gäste hergefunden, aber das störte Charlie nicht weiter. Er mochte es, sich in dem abgelegenen Kino Filme anzusehen, die es nicht in die großen Ketten geschafft hatten. Sie erinnerten ihn daran, dass jeder Film seine Zuschauer fand.

Auf dem Bildschirm verliebte sich zwei arme, aber herzensgute Menschen, während das Schicksal ihnen immer wieder Steine in den Weg legte. Die Schauspieler waren nicht sonderlich talentiert. Die Low Budget Produktion hatte sich professionelle Darsteller nicht leisten können. Die langgezogene Handlung, in denen sich die beiden Helden gegen alle Widerstände zur Wehr setzen, würde das breite Publikum niemals überzeugen. Dennoch war es spannend für Charlie, die beiden zu beobachten. Als die Frau in die Drogenszene abrutschte und der Mann versuchte, ihr zu helfen, wirkte der Schmerz in den Augen der beiden Menschen so überzeugend, dass sich ihm der Hals zuzog.

Gut, das schauspielerische Talent trug vermutlich gar keine Schuld daran. Frustriert beobachtete er, wie sich die Schauspieler hölzern durch die Szene kämpfen. Sobald sie den Mund öffneten, verschwand die Magie, die sie mit ihren Mienen erzeugen konnten. Nein, die beiden schafften es nicht durch ihre Begabung, ihn in den Bann zu ziehen. Vermutlich reichten seine Erinnerungen an seine eigene Unfähigkeit, einem geliebten Menschen aus dem Drogensumpf zu helfen, aus, um seine Augen brennen zu lassen. Diese dunklen Tage lagen so weit zurück und lebten doch in ihm fort. Ob es ihm jemals gelang, diese Zeit völlig hinter sich zu lassen?

Es war an der Zeit, dass er seiner Schwester wieder einmal einen Besuch abstattete. Er musste sich davon überzeugen, dass es ihr gut ging. Das würde den Schmerz in seiner Brust hoffentlich wieder verschwinden lassen.

Ein Besucher des Kinos auf der anderen Saalseite erhob sich und erregte damit Charlies Aufmerksamkeit. Abgelenkt von dem schlechten Drama auf der Leinwand sah Charlie in seine Richtung und bemerkte, dass der Mann ihn mit einem Lächeln beobachtete, während er sich durch die Reihe schob und auf ihn zukam.

Irritiert versuchte Charlie mehr von seinem Gesicht zu erkennen, das halb im Schatten lag. Der attraktive Mann mit den braunen, kurzen Haaren war ihm allerdings völlig fremd. Vielleicht dachte er, einen Bekannten entdeckt zu haben und würde gleich peinlich berührt umdrehen. Also wandte Charlie den Blick wieder zur Leinwand.

Der Mann kam unbeirrt näher und schob sich sogar neben Charlie. »Hallo, Fremder.«

»Hallo«, gab Charlie knapp zurück.

»Auch allein hier?«

Charlie zuckte nur mit den Schultern. Natürlich wusste er, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Hoffentlich reichte es, wenn er sein Desinteresse deutlich mit einem abweisenden Gesichtsausdruck zeigte.

»Hast du Lust auf ein wenig Gesellschaft und Ablenkung von dem mittelmäßigen Film?«, fragte der Mann mit einem verführerischen Lächeln.

»Danke, aber ich will mir nur den Film anstehen.«

»Ein spannender Streifen, wenn man die schrecklichen Schauspieler ignoriert. Ich bin mir sicher, du kannst den Film auch genießen, während ich mich ein wenig um dich kümmere.«

Die Beharrlichkeit des anderen schmeichelte Charlie. An diesem Abend war ihm nicht nach einem kleinen, unbedeutenden Abenteuer gewesen. Auch wenn er sich längere Zeit nicht amüsiert hatte, konnte er sich nicht auf etwas einlassen, wofür sich die Presse interessieren könnte.

»Tut mir leid«, murmelte er. »Du hast bestimmt kein Problem, jemanden zu finden, der auf dein nettes Angebot eingeht.«

»Ich will aber dich«, schnurrte der Fremde und legte eine Hand auf Charlies Knie. Langsam strich er höher.

Charlie suchte den Blick des Mannes. Wusste der andere, wer er war?

Die Hand rutschte auf die Innenseite von Charlies Schenkel. Der Mann benutzte seine Nägel, um über den Hosenstoff zu streichen und damit einen Schauer in Charlies Nacken zu verursachen. Er hatte dieses Spiel wirklich gut drauf.

Entgegen seiner Absicht, sich auf den anderen einzulassen, reagierte Charlies Schwanz, der sich sofort aufrichtete.
»Du machst es mir schwer, dir zu widerstehen«, gestand Charlie. »Aber ich mach sowas nicht in der Öffentlichkeit.«

»Kann ich in deinem Fall verstehen. Ich würde mir auch Gedanken über Paparazzi machen. Treffen wir uns in der Toilettenanlage? In fünf Minuten?«

Charlie sog scharf die Luft ein, als der Druck der Finger zunahm. Sein neuer Freund hatte ihn also erkannt. Möglicherweise war das der Grund, weshalb er sich mit ihm vergnügen wollte. Zumindest schien es sich um keinen liebestollen Fan zu handeln, der ihn um ein Autogramm anbetteln wollte. Aus einem Impuls heraus wollte Charlie dem Mann eine Chance geben. Wenn er bereit war, sich an ein paar Regeln zu halten, würde Charlie vielleicht darauf einsteigen.

»In fünf Minuten. Nur oral. Kein Gequatsche. Keine Verpflichtungen. Keine Bitte um einen Gefallen. Sonst wird das nichts mit uns.«

Der Fremde nickte. Er beugte sich näher, drückte Charlie mit seinen warmen Lippen einen schnellen Kuss auf die Wange und stand dann auf. Bevor er seine Hände von Charlie nahm, streifte er dabei wie unabsichtlich seinen Schritt. Dann verließ er den Kinosaal.

Tief durchatmend lehnte Charlie sich zurück. Wollte er das wirklich durchziehen? Nein, auch wenn es noch so verlockend war. Er würde einfach gehen und den attraktiven Mann vergessen. Er wollte sich auf seine Karriere konzentrieren und keinen Skandal riskieren. Zu lange wartete er jetzt bereits auf die Rückmeldung seines Agenten. Er hoffte heimlich auf eine Rolle in einem Blockbuster, was wieder einmal zum Greifen nah erschien. Die Besorgnis, dass es nicht klappen könnte, setzte ihn gehörig unter Druck. Den könnte er mit einem Ausflug in die Toilettenanlage gut abbauen. Dennoch würde er nicht darauf eingehen.

Der Mann hatte ihn erkannt. Möglicherweise war er bloß scharf darauf, mit einer kleinen Berühmtheit rumzumachen. Unter Umständen ging es ihm allerdings darum, an Informationen zu gelangen, die er irgendeinem Klatschmagazin verkaufen konnte. So etwas war Charlie bereits einmal passiert und hatte für ziemlichen Ärger gesorgt. Er würde das Risiko also nicht eingehen.

Er stand auf und verließ das Kino, bevor dem Kerl klar wurde, dass Charlie nicht kommen würde.

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