Schon wieder ist ein Monat um und ich darf einen neuen Besucher bei meiner „Am Tisch mit“-Reihe Willkommen heißen. Heute kommt Marion Wiesler vorbei. Wir haben uns kennengelernt, weil wir beide Mitglied von „Romane – Made in Austria“ sind. Marion hat mich auch eingeladen, bei einer Anthologie mit historischen Kurzgeschichten eingeladen. Daraus ist die Autorengruppe „Sisters through time“ entstanden. Ich freue mich, dass sie sich Zeit genommen hat, ein paar meiner Fragen zu beantworten. Gern kannst du Dinge kommentieren, die du noch von ihr erfahren möchtest. Ich werde versuchen, die Informationen nachträglich einzuholen.

Im Gepäck hat Marion ein Rezept für Ritschert, das ich exklusiv für meine Newsletterabonnenten zur Verfügung stellen darf.
Marion: Wir wissen sehr wenige original-Rezepte – ganz genau genommen gar keine – aus der Keltenzeit, aber Ritschert gab es laut Funden in Hallstatt damals schon, man hat da über 2000 Jahre alte Reste an Kochgeschirr kleben gefunden. Hallstatt mit seinen Salzstollen des Bergwerks ist ein Fundparadies für Archäologen!
Wenn du bei meinem Newsletter bereits angemeldet bist, findest du das Rezept hier. Solltest du mich noch nicht abonniert haben, kannst du das hier nachholen. Du bekommst dann eine Nachricht mit Informationen, wo du das Rezept nachlesen kannst.
Marion Wiesler kommt zum Frühstück zu mir. Damit sie auf ihre Kosten kommt, steht eine Kanne Tee auf dem Tisch. Sie hat mir verraten, dass ein Interview bei mir ein besonderer Morgen ist und sie sich daher Müsli wünscht. Sonst frühstückt sie oft nicht oder wenn erst spätvormittags und da meist pikant. Ich habe Joghurt, Marmelade und Früchte bereitgestellt. Damit wird auch das Müsli noch leckerer. Wir genießen unser Frühstück, bevor sich Marion meinen Fragen stellt.
Ich: Hast du zu einem deiner Bücher ein passendes Rezept, das ich exklusiv für meine Newsletterabonnenten zur Verfügung stellen darf?
Marion: Wir wissen sehr wenige original-Rezepte – ganz genau genommen gar keine – aus der Keltenzeit, aber Ritschert gab es laut Funden in Hallstatt damals schon (Rezept häng ich an), man hat da über 2000 Jahre alte Reste an Kochgeschirr kleben gefunden. Hallstatt mit seinen Salzstollen des Bergwerks ist ein Fundparadies für Archäologen!
Ich: Stell dich bitte als Privatperson vor.
Marion: Privat: Aufgewachsen in einer Filmproduktionsfirma, Schauspielerin und Regieassistentin gewesen (ok, das ist nun nicht wirklich privat, sondern beruflich). Mutter von drei großteils erwachsenen Kindern, seit 28 Jahren mit demselben Mann glücklich, Dienerin einer alten Labrador-Dame. Wir sind ursprünglich aus Wien, waren dann mehr als ein Jahr als Familie rund um die Welt unterwegs und leben nun auf einem alten Bauernhof in der Steiermark, wo mein Mann Bogenbaukurse gibt (und ganz zufällig habe ich einen Roman über einen keltischen Bogenbauer geschrieben, wo die Idee wohl herkam?)
Ich: Du hast ein wirklich spannendes Leben! Was sollte man über dich als AutorIn wissen?
Marion: Meine Epoche sind die Kelten, ich kehre immer wieder zu ihnen zurück. Nicht nur finde ich diese Epoche ungemein spannend, weil wir so wenig über sie wissen (in meiner Schulzeit wurden die Kelten in Geschichte überhaupt nicht behandelt, was mich ungemein geärgert hat, schließlich ist die erste keltische Epoche die Hallstattzeit, benannt nach unserem Hallstatt!), aber auch, weil dieses Wenig-Wissen mir als Autorin auch viel Freiheit gibt. Und, ich habe einen Hang zu paranormalen und spirituellen Anklängen in meinen Büchern, weshalb sie tw auch unter historischer Fantasy laufen.
Inzwischen habe ich mehr als 20 Romane veröffentlicht (nicht alle in der keltischen Zeit) und mehrere Märchenbücher.

Ich: Bist du noch auf andere Weise in der Buchwelt tätig?
Marion: Ich lektoriere hier und da für KollegInnen und bin zumindest in der Geschichtenwelt noch aktiv, da ich als Erzählerin auftrete (hauptsächlich für Erwachsene, seltener für Kinder)
Ich: Über welche Kanäle bist du erreichbar?
Marion: Webseite: https:www.marionwiesler.at bzw. https://marionwiesler.com für die englischen Ausgaben meiner Serie
Social media: instagram und facebook, auf beiden Kanälen aber immer weniger http://www.facebook.com/MarionWieslerAutorin
http://www.instagram.com/wieslermarion
Youtube mit meinen erzählten Geschichten https://www.youtube.com/@marionwiesler6716
und irgendwann diesen Herbst auch Pinterest
Ich: Was ist dein Lieblingsspiel (Computer-/Karten-/Gesellschafts-)?
Marion: Puuh, früher haben wir urviel gespielt, als ich noch in Wien lebte, waren wir eine richtige Spielerunde, die sich regelmäßig getroffen hat, inzwischen leider spiele ich selten. Wenn, was „kopfloses“ zur Entspannung wie Yatzee, oder am Handy Tetris.
Ich. Hast du eine ungewöhnliche Fähigkeit oder ein unübliches Hobby, von dem nur wenige Leute wissen?
Marion: Ich stricke gerne mit komplizierten Zopfmustern… und Tagträumen, das ist als Autorin aber vielleicht weniger Hobby als Berufstraining …
Ich: Tagträumen können wir Kreative besonders gut, das stimmt! Kommen wir zu deinen Büchern. Was war deine erste Veröffentlichung?
Marion: 2015, der Roman „Culm 27 v.Chr.“ (jessas, ich habe ganz übersehen, dass ich heuer 10-jähriges Jubiläum feier!) Ich habe damals im Keltendorf am Kulm gearbeitet und wollte unbedingt eine Geschichte schreiben, die dorthin passte. Später habe ich den Roman unter dem Titel „Der Krieger der Druiden“ in meine Welt der Wortflechterin eingegliedert. Geschrieben habe ich ja schon, seit ich etwa 12 war, aber das war das erste Werk, das ich dann auch veröffentlicht habe. Es folgten dann noch 2 Bücher über den Kulm (Mittelalter/Pestzeit und 1918) und alle drei haben in der Region den Leuten durchaus auch einen anderen Blick auf diesen Berg gegeben.
»Der Krieger der Druiden«

Er sollte als Krieger sterben, doch er begann als Druide ein neues Leben
Norikum, 27 v. Chr. Ein schlimmes Omen bedroht die Siedlung Ardudunum. Gair, einst angehender Krieger an Hochkönig Voccios Hof, befindet sich nun in seinem Heimatdorf auf dem Culm. Die Götter zwingen ihn, Verantwortung für die Rettung der Menschen um sich zu übernehmen und so findet er sich zerrissen zwischen seiner Pflicht gegenüber seinem Milchbruder Centigern, der Liebe, und dem Kampf gegen einen unbekannten Feind.
Neuauflage von »Culm 27 v. Chr.« als Teil der Nebenserie zu »Die Wortflechterin«
Werbelink zum Buch
Ich: Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum! Was war deine letzte Veröffentlichung?
Marion: „Die Schattenseherin“. Die Geschichte einer keltischen Kriegerin, die die Geister Toter sehen kann. Ich sagte ja, paranormal und so. Und eben bei den Kelten hängengeblieben …
»Die Schattenseherin«

Wer sie ist, darf keiner wissen, was sie kann, soll keiner erfahren
Noricum, 37 v. Chr.. Cateia sieht die Geister Toter, eine kaum erträgliche Bürde für eine junge Kriegerin. So flieht sie aus ihrer ersten Schlacht und hofft, im Feindesland als einfache Magd ein friedliches Leben führen zu können.
Hys, Goldschmied seiner Herrin, fasst einen kühnen Plan, seine gefangene Schwester zu retten – und Cateia soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Ein Plan, der ihrer beider Leben in Gefahr bringt und sie enger aneinander bindet, als ihnen lieb ist.
Dass Hys‘ tote Schwester ständig um ihn ist, wird Cateia ihm nicht verraten.
Tauch ein in die Welt der Kelten und fühle ihren Herzschlag in dir.
Freunde der Serie „Die Wortflechterin“ dürfen sich auf ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten freuen.
Werbelink zum Buch
Ich: Wann hast du gemerkt, dass du unbedingt Autorin sein/bleiben willst?
Marion: Ich hatte immer schon irgendwelche Geschichten im Kopf oder in der Schublade, werde unrund, wenn ich längere Zeit nicht in meine Geschichtenwelten „fliehen“ kann. Aber den Beruf Autor, das ist wieder ein anderes Thema. Da hängt so viel dran, vor allem im verlagsunabhängigen Bereich, da will man manchmal schon gerne hinschmeißen, aber eigentlich, seit mein erstes Buch gut ankam, weiß ich, dass das einfach mein Ding ist, zu mir gehört wie meine Finger.
Ich: Welches Ziel hast du schon erreicht/willst du unbedingt noch erreichen?
Marion: Ich habe aufgehört, mir Ziele zu setzen und versuche, einfach das Schreiben und Veröffentlichen zu genießen. Es kommt ohnehin immer anders, als man plant. Natürlich strebe ich an, eines Tages von meinen Büchern leben zu können, aber wir wissen alle, dass das nie einfach war und nicht leichter wird. Wenns mal klappt, fein, wenn nicht habe ich trotzdem den schönsten (Neben-)Beruf der Welt
Ich: Das ist eine Einstellung, der ich auch viel abgewinnen kann. Was war eine Begegnung, die privat oder beruflich viel für dich geändert hat?
Marion: Puuh, da gab es viele.
Ich: Welches Thema/Geschehen wird nie in einem deiner Geschichten vorkommen?
Marion: Ich glaub, ich würde nie Thriller oder Hardcore Krimi schreiben, obwohl es auch in meinen Geschichten meist nicht Ponyhof-mäßig zugeht.
Ich: Was soll für dich in jedem Roman unbedingt vorkommen?
Marion: Die Liebe, egal in welcher Form.
Ich: Welches Genre liest du, wenn dich gar nichts anderes anspricht?
Marion: Meist lese ich spätabends zum Entspannen und da derzeit gerne cozy fantasy.
Ich: Welchen Moment würdest du gern noch einmal erleben?
Marion: Viel zu viele!
Ich: Welche Entscheidung würdest du am liebsten nachträglich ändern?
Marion: Keine. Alles hat irgendwie einen Sinn und Zweck, machmal erkennen wir ihn halt nicht.
Ich: Was möchtest du unbedingt noch lernen (egal, ob es mit dem Schreiben zu tun hat oder nicht)?
Marion: Malen. Töpfern. Viel von der Welt sehen, man lernt so viel dabei!
Ich: Welchen Tipp möchtest du angehenden Autoren mitgeben?
Marion: Sich nicht von all den Gurus wahnsinnig machen lassen und sich klar sein, warum man schreibt und was man damit will. Wer großen Erfolg haben will, wird nicht wie ich ein Nischengenre (Autoren, die in der Zeit der Kelten schreiben, lassen sich an einer Hand abzählen) wählen, sondern muss mit dem Strom schwimmen, statt zu tun, was man will.
Ich: Verrätst du uns deinen ultimativen Werbemaßnahmentrick?
Marion: Wenn ich den wüsste!!!! 🙂
Vielen Dank, Marion, dass du vorbeigekommen bist. Hinter den Kulissen arbeitest du ja bereits wieder an einem neuen gemeinsamen Projekt. Ich hoffe, dass wir noch einiges als Sisters auf die Beine stellen können. Hab noch viel Erfolg.
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