Buchbesuch: Blue aus „Sky High“ stattet mir einen Besuch ab

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Buchbesuch: Blue aus „Sky High“ stattet mir einen Besuch ab

Als es an der Tür läutet, stöhne ich frustriert. Gerade habe ich es geschafft, mich ganz auf die neue Geschichte zu konzentrieren und die Worte fließen zu lassen. An einem Buch zu arbeiten, während man ständig unterbrochen wird, ist verdammt ärgerlich und ich kämpfe ohnehin mit einem Schreibtief. Dabei verlangen Conner und Grace endlich nach ihrem Happy End. Ob ich den unwillkommenen Besucher einfach ignorieren soll?

Noch einmal erklingt ein Läuten, dass mich die Miene wütend verziehen lässt. Trotz der Musik aus den Kopfhörern, die meine Konzentration fördern sollen, klingt das Geräusch an der Tür dringlich. Die Situation brauche ich wohl nicht aussitzen, denn abgelenkt bin ich bereits.

„Wehe, das ist nicht wichtig“, murmle ich. Nachdem ich mich versichert habe, den aktuellen Stand des Manuskripts gespeichert zu haben, schließe ich meinen Laptop und mache mich auf den Weg zum Eingang.

Obwohl ich verärgert bin, zwinge ich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich öffne. „Ja, bitte?“

„Ich habe nicht viel Zeit“, verkündet die Frau mit der auffälligen, blauen Frisur. Sie ist etwas kleiner als ich, wirkt aber ziemlich durchtrainiert.

„Aha“, gebe ich zurück. „Und?“

„Du musst mir helfen. Immerhin hast du mir das eingebrockt.“

Verwirrt runzle ich die Stirn. „Wovon sprichst du? Kennen wir uns?“

Die Frau wirft einen Blick über ihre Schulter. „Du hast mich erschaffen, also wirst du jetzt auch dafür sorgen, dass dieses Problem gelöst wird.“

Blue aus "Sky High"

Während meine Wut von Neugier abgelöst wird, mustere ich sie genauer. Ihr Auftreten erinnert mich an jemanden. Natürlich kenne ich eine Person mit blauen Haaren, aber das kann unmöglich … „Blue?“, frage ich. „Die Profipilotin aus Sky High?“

„Keine Ahnung, was Sky High sein soll, aber ich bin Blue, ja.“

„Komm doch rein.“ Rasch trete ich zur Seite, um ihr Platz zu machen. „Ich habe so viele Fragen an dich. Besonders wie es dir nach dem Happy End gegangen ist, interessiert mich brennen.“

Jetzt wirkt sie verwirrt. „Du bist komisch, aber wir können die Details jetzt nicht klären. Das Portal ist nicht lange offen.“ Sie deutet hinter sich.

Als ich meinen Kopf aus der Tür stecke, entdecke ich eine Limousine vor meinem Haus. Hinter dem Gefährt entdecke ich eine hell leuchtende, sich drehende Spirale, deren blaue Schattierungen sich ständig verändern.

„Mr Abels Wagen und Lesithders Portal. Hast du beides benutzt, um mich zu besuchen?“ Dass wäre einfach unglaublich. Es würde bedeuten, dass sich zwei Welten verbunden haben. Aber sie existieren in völlig unterschiedlichen Universen!

„Ein Zauberer ist bei mir aufgetaucht und hat gesagt, dass er mir helfen würde“, erklärt Blue mit ernstem Gesichtsausdruck. „Woher er kommt oder wieso er ausgerechnet mich aufgesucht hat, weiß ich nicht. Da ich aber auch ein Problem mit dir habe, musste ich das Angebot einfach annehmen.“

„Auch? Wer ist verärgert mit mir? Und was habe ich getan, worüber du nicht glücklich bist?“

„Dank deiner Einmischung habe ich diesen nervigen EDVler kennengelernt. Will könnte meiner Mission gefährlich werden. Ich darf nicht zulassen, dass er meine Mauern niederreißt. Du musst meine Geschichte umschreiben.“

Diese Bitte fühlt sich an, als hätte Blue mir gegen die Brust geboxt. Mein Herz überschlägt sich. Hat sie nicht vorhin schon behauptet, dass ich sie erschaffen hätte? Das hätte sie niemals erfahren dürfen. Was geht hier vor? „Wieso weißt du, dass ich die Autorin deines Buches bin?“, erkundige ich mich vorsichtig.

„Dieser Zauberer hat es mir verraten. Er hat mich gewarnt, dass ich mich beeilen muss, weil ich die Wahrheit bald vergessen werde. Also ändere einfach mein Schicksal.“

„Das geht nicht. Der Roman über dich ist bereits veröffentlicht?“

„Was bedeutet das?“ Blue sieht wieder zu dem Portal. Die Spirale dreht sich schnell. Ihre Farbe hat sich ebenfalls verändert.

Düstere, futuristische Stadt mit Hochhäusern und fliegenden Autos

Ob es sich um einen Countdown handelt?

Da ich nicht weiß, was ich der Protagonistin meiner Geschichte antworten soll, schweige ich.

Sie wendet sich mir zu. „Schreib es einfach neu. Ich flehe dich an. Meine Rache ist mir zu wichtig, um sie leichtfertig zu riskieren. Aber dieser Mann stellt einfach alles auf den Kopf. Streiche ihn aus meinem Leben.“

„Ich verspreche, dass ich dafür sorgen werde, dass du Zufriedenheit findest“, sage ich mit rauer Stimme. „Mehr ist leider nicht möglich.“

„Verdammt auch.“ Sie ballt ihre Hände zu Fäusten. „Das klingt nicht fair.“

„Es tut mir leid.“ Das tut es mir wirklich. Nicht, dass ich ihr zeigen werde, dass Liebe wichtiger als die Bestrafung eines Mistkerls ist. Mein Herz schmerzt, wenn ich mir vorstelle, wie schwer ihr Leben bisher gewesen ist. Leider ich habe ihr diese Hintergrundgeschichte gegeben. Ich bin verantwortlich für die Einsamkeit in ihrem Dasein. Doch genau das wollte ich ändern.

Das Portal leuchtet jetzt so intensiv, dass es Muster auf die Fassaden der Häuser ringsum zeichnet. Meine Sicht wird davon in Mitleidenschaft gezogen. Befinden wir uns etwa in Gefahr?

„Du musst jetzt zurückkehren“, fordert eine Stimme, die aus der Spirale zu dringen scheint. „Ich kann den Zauber nicht mehr lange aufrecht erhalten.“

Der Zauberer. Lesithder. Wieso hat er Blue hierhergeschickt? Warum hat er durchschaut, dass ihre Geschichten aus meiner Feder stammen? Vor ein paar Wochen habe ich ihn in einer seltsamen Vision besucht. Vielleicht bin ich auch tatsächlich zu ihm gereist und habe mich mit ihm unterhalten. Dabei habe ich mich aber bemüht, ihm keine Details zu meiner Person zu verraten. Hat er sich die Wahrheit zusammengereimt?

„Verdammt, verdammt. Verdammt!“ Blue macht einen Schritt auf mich zu. Was mich ehrlich gesagt ein wenig ängstigt. Ihr Blick fliegt zwischen dem Portal und mir hin und her. „Wehe, du machst deine Sache nicht richtig. Dann komme ich zurück und schreibe diese schreckliche Geschichte selbst um.“

Nach dieser Drohung wendet sie sich ab und eilt zur Limousine. Nachdem sie hinter dem Lenkrad Platz genommen hat, fährt sie die Flügel aus.

Beeindruckt sehe ich zu, wie sie das fliegende Auto rückwärts durch das Portal lenkt. Obwohl ich schockiert über das sein sollte, was gerade geschehen ist, empfinde ich Stolz und Aufregung. Als die Motorhaube der Limousine in der blauen Spirale verschwindet und das Portal auf einen Punkt zusammenschrumpft, werde ich von Enttäuschung überrollt. Eine Sekunde später ist von dem ungewöhnlichen Besuch nichts mehr zu sehen, doch ich bereue nur, nicht mehr Fragen gestellt zu haben. Obwohl ich vielleicht mit Angst oder auch nur Nervosität kämpfen sollte, tut es nur unglaublich gut, die Person mit eigenen Augen betrachten zu können, die ich mir ausgedacht und die ich beschrieben habe.

Ein unruhiges Kribbeln setzt sich dennoch in meinem Magen fest. Zwei seltsame Begegnungen können kein Zufall sein. Irgendetwas geht in meiner Fantasiewelt vor sich. Hoffentlich warten in Zukunft keine unangenehmen Überraschungen auf mich.

 

***

 

Der Wunsch nach Rache, ein unerwünschte Anziehungskraft und Pläne, die alles verändern würden

„Sky High – Rache im Herzen“ von Betty Kay

Bei meiner Suche nach Vergeltung kann ich Liebe gar nicht brauchen!

In einer dystopischen Megastadt regieren die Reichen, während die Mehrheit der Menschen um das Notwendigste bangt. Durch Aufstände und Krankheiten hat sich das Leben zum Schlechten verändert. Ungerechtigkeit steht aufgrund der großen Klassenunterschiede auf der Tagesordnung. In dieser Welt navigiere ich die fliegende Limousine meines Bosses von seiner Villa ins Büro und zurück. Warum wird ausgerechnet mir aufgetragen, auch noch für meinen neuen Kollegen Will Taxi zu spielen?
Ich bin keine gewöhnliche Chauffeurin. In Mr Abels Firma arbeite ich undercover, um Rache zu üben. Mein einziges Ziel lautet, Mr. Abel zu vernichten. Der mächtige Tycoon beherrscht nicht nur die Stadt mit illegalen Geschäften, sondern hat auch den Tod meiner Familie zu verantworten. Dafür fordert mein Herz Vergeltung.
Kann Will mir bei der Beschaffung der nötigen Beweise helfen? Als wir uns näherkommen, geraten meine Pläne ins Wanken. Zwischen der Gefahr und der verbotenen Anziehungskraft, die Will in mir wachruft, muss ich eine folgenschwere Entscheidung zwischen Rache oder Liebe treffen. Kann ich mein Vorhaben trotz der aufkommenden Zweifel vorantreiben, oder verstricke ich mich in einem Netz aus Lügen und Leidenschaft?

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